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Brasilien Politik Regenwald

Das brasilianische Gewissen

Die Politik in Brasilien ist von Korruption geprägt. Marina Silva will das als Präsidentin ändern – wenn sie gewählt wird. Chancen hat sie: Die Brasilianer erinnern sich noch gut daran, was sie 2008 anders machte als der typische Politiker.

Von Tobias Käufer, Rio de Janeiro, für die „Welt“.

Mit ihrem Rücktritt löste Marina Silva vor zehn Jahren in Brasilien ein politisches Erdbeben aus, das die innenpolitische Landschaft des größten Landes Lateinamerikas bis heute prägt. Im Mai 2008 gab die resolute Frau aus dem Amazonas ihr Amt als Umweltministerin ab. Und zwar freiwillig – was in Brasilien nicht den politischen Gepflogenheiten entspricht. Silva wollte die Politik des damaligen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva von der linken Arbeiterpartei PT nicht mittragen.

Konkret ging es um Lulas umstrittenen „Plan für einen nachhaltigen Amazonas“ – der aber faktisch die Erlaubnis zum Abholzen großer Teile des ökologisch für den gesamten Planeten so wertvollen Regenwaldes bedeutete. Umweltaktivistin Silva konnte sich mit ihrer Vorstellung einer nachhaltigen Umweltpolitik im Kabinett nicht durchsetzen, zog die politischen Konsequenzen und verließ die Regierung.

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Brasilien

Ex-VfB-Spieler: Ein Tag mit Kevin Kuranyi in Rio

In der Bundesliga hat Kevin Kuranyi unter anderem für den VfB Stuttgart und Schalke 04 gespielt, nun kämpft er in Rio für eine bessere Trinkwasserversorgung in einer Favela. Ein Besuch mit dem ehemaligen Nationalspieler vor Ort.

Von Tobias Käufer, Rio de Janeiro, für die Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten.

Rio de Janeiro – Neben den schmalen Treppen liegt der Müll in den Abwasserkanälen – Getränkedosen, Hühnerknochen, dazwischen ein paar Plastikschalen. Die graue Brühe stinkt, die Katzen springen gerade noch zur Seite. Ein paar Aufpasser der ­Drogengangs haben auf ihren Stühlen Position bezogen und winken die prominenten Besucher durch. Kevin Kuranyi (35) ist ­„angemeldet“. Ohne eine solche Vorab­organisation und die dazu notwendige „Genehmigung“ der lokalen Bosse wäre ein Besuch in der Favela Pereira da Silva lebensgefährlich. Die Brasilianer selbst mögen das Wort „Favela“ nicht so gerne, stattdessen sprechen sie von „Comunidade“ (Gemeinschaft). Die Pereira da Silva, die Kuranyi an diesem heißen Januar-Tag besucht, liegt im Süden Rios, unweit der weltbekannten Nobelviertel Copacabana und ­Leblon. Armut und Reichtum liegen hier ganz nah beieinander.

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Brasilien Korruption Politik

Brasilianer sind von Lula und der Politik enttäuscht

Es gab ein paar Proteste der engsten Anhänger, doch der große Volksaufstand in Brasilien blieb nach der Verurteilung von Lula da Silva aus. Das liegt auch daran, dass im Ausland das Image von Brasiliens Ex-Präsidenten deutlich besser ist, als im eigenen Land.

Von Tobias Käufer, Rio de Janeiro, für die Stuttgarter Nachrichten/Stuttgarter Zeitung.

Rio – Nein, ein Nelson Mandela ist Luiz Inacio Lula da Silva (72) nun wirklich nicht. Und der Vergleich mit dem jahrzehntelang inhaftierten und gefolterten ehemaligen Aktivisten und Politikers Südafrikas, der wenige Stunden nach der Niederlage im Berufungsprozess in Porto Alegre von Lula und seinen Anhängern gezogen wurde, zeigt wie sehr sich Lula inzwischen selbst überschätzt und die Realität verkennt. „Ich bin für ein Luxusapartment verurteilt worden, das ich gar nicht besitze“, zitierten brasilianische Medien Lula am Abend. Die Richter sahen das allerdings ganz anders und verurteilten Lula auch in zweiter Instanz mit 3:0-Richterstimmen, nun sogar zu zwölf Jahren Haft.

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Brasilien Politik

Der rechte Messias

Der Rechtspopulist Jair Bolsonaro will in Brasilien aufräumen. Seine Tabubrüche haben den Ex-Fallschirmspringer in den Umfragen bereits auf Rang zwei katapultiert – besser steht nur ein Mann da, der vielleicht gar nicht antreten darf.

Von Tobias Käufer, Rio de Janeiro, für die „Welt“.

Der Spruch, mit dem Jair Messias Bolsonaro (62) zur Hassfigur der brasilianischen Linken avancierte, ist inzwischen legendär: „Sie verdient es nicht einmal, vergewaltigt zu werden“, sagte Bolsonaro in einer hitzigen Auseinandersetzung im Jahr 2003 zu Maria do Rosário, der Abgeordneten der linksgerichteten Arbeiterpartei PT. Ein typisches Beispiel für die Taktik des Rechtspopulisten, mit gezielten Tabubrüchen die Schlagzeilen zu dominieren.

Immer wieder fällt Bolsonaro mit rassistischen und homophoben Äußerungen auf, er gilt als Anhänger von Folter und der früheren brasilianischen Militärjunta. Wegen seiner verbalen Ausfälle wurde er mehrfach zu Geldstrafen verurteilt, auch aus klassischen Medien schlägt ihm viel Kritik und Ablehnung entgegen. Doch in den sozialen Netzwerken ist er zum populärsten Politiker des Landes aufgestiegen.

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Brasilien Kirche

Die Wut der Frauen auf Brasiliens Radikal-Christen

In Brasilien soll ein Verbot von Abtreibungen eingeführt werden. Auch drei enge Ausnahmen sollen verschwinden. Die Gesetzesinitiative ist Folge einer Umwälzung, vor der nicht mal Karneval sicher ist.

Von Tobias Käufer, Bogota, für die Welt.

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Brasilien Politik

Krieg der Drogenbosse kehrt in Rios Armenviertel zurück

Vor den olympischen Spielen 2016 wurden kriminelle Banden in die Außenbezirke Rios gedrängt. Nun kehren sie zurück. Besonders heftig ist der Gang-Krieg in der Favela Rocinha. Selbst Touristen sind nicht sicher.

Das riesige Häusermeer der Favela Rocinha. Foto: Tobias Käufer

Von Tobias Käufer, Rio de Janeiro, für die Tageszeitung „Die Welt.“

Verzweifelt liegen die Menschen auf dem Boden, geschützt nur durch die hüfthohe Betonwand der Fußgängerbrücke, die in Rio de Janeiro jedes Kind kennt. Ein paar Meter neben der vom Architekten Oscar Niemeyer errichteten Passarela da Rocinha schauen Bewohner in den Billig-Restaurants gebannt auf die Live-Übertragung vom Krieg im eigenen Viertel.

Seit Mitte September wird besonders heftig gekämpft in Rios wohl bekanntestem Armenviertel. Etwa 60 Gangster, die zum Einflussbereich des inhaftierten Drogenbosses „Nem“ Antonio Francisco Bonfim Lopes gezählt werden, versuchten, dessen ehemaligen Mitstreiter Rogerio Avelino da Silva alias „Rogerio 157“ aus der Favela zu drängen. Ein klassischer Machtkampf zweier rivalisierender Bosse.

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Brasilien Politik

Ein Fleischbaron stürzt Brasilien ins Chaos

Fleischmogul Joesley Batista hat viele Politiker geschmiert. Nun belastet er den Präsidenten, um sich selbst zu schützen. Der brasilianischen Demokratie droht der Kollaps, Rufe nach einer Diktatur werden lauter. Von Tobias Käufer, Bogota, für die Welt.

Ein Fleischbaron stürzt Brasilien ins Chaos

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Brasilien

Warten auf die gute alte Freundin: Die „Landshut“ soll endlich heimkehren

Vor 40 Jahren wurde die „Landshut“ entführt. Heute rottet das Flugzeug in Brasilien vor sich hin. Zwei Geiseln von damals haben die Maschine auf ihrem Friedhof besucht. Von Anika Zidar und Tobias Käufer für die Augsburger Allgemeine.

Warten auf die gute alte Freundin: Die „Landshut“ soll endlich heimkehren

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Brasilien Kirche

Das Kirchen-Imperium, das den Papst entmachtet

Nicht nur im größten Land Lateinamerikas, auch im Rest der Neuen Welt verschieben sich derzeit in einem atemberaubenden Tempo die Machtverhältnisse. Von Tobias Käufer für die Tageszeitung „Die Welt“.

Das Kirchen-Imperium, das den Papst entmachtet

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Brasilien

Currywurst und Schweinshaxe am Zuckerhut

Wurst, Bier und Schweinshaxe: Simon Jochem­czyk lebt in der brasilianischen Metropole und bringt Einheimischen mit einem Cateringservice deutsches Essen näher. Von Tobias Käufer für die Stuttgarter Nachrichten/Stuttgarter Zeitung.

Currywurst und Schweinshaxe am Zuckerhut