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Brasilien Kirche Lateinamerika

Die katholische Kirche erlebt ihre zweite Reformation

Die katholische Kirche in Lateinamerika kann den Massenexodus von Gläubigen zu den erzkonservativen Evangelikalen bislang nicht stoppen. Der Verlust ist so groß, dass dies beinahe an die einschneidenden Zeiten der Reformation in Europa erinnert.

Von Tobias Käufer und Ramona Samuel, Rio de Janeiro

Franziskaner-Pater Paulo Batista blickt an diesem Sonntagmorgen zufrieden auf den großen Platz rund um den Aquädukt in Rio de Janeiro. Rund 500 Obdachlose sind seinem Ruf gefolgt. Für die Ärmsten der Armen hat Batista Lebensmittel und Kleidung organisiert. Doch noch viel wichtiger: Seine freiwilligen Helferinnen und Helfer bieten den Straßenbewohnern inmitten der Corona-Pandemie etwas an, was diese schon lange nicht mehr erleben durften: medizinische Grundversorgung.

Für viele Obdachlose gibt es an diesem Tag den ersten Corona-Test überhaupt. „Die große Herausforderung ist in diesen schwierigen Zeiten die Antwort auf die Frage, ob und wie es uns gelingt, trotz der physischen Distanz in der Pandemie, menschliche Wärme zu vermitteln und zu behalten“, sagt Pater Batista. Er steht mit seiner Arbeit für eine katholische Kirche, wie sie sich Papst Franziskus wünscht: eine Kirche ganz nah bei den Armen, den Vergessenen, den Ausgeschlossenen.

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Kirche Lateinamerika Menschenrechte

Lateinamerikas doppelte Katastrophe

Die Pandemie hat die Länder Lateinamerikas hart getroffen, dann kamen auch noch verheerende Wirbelstürme hinzu. Christliche Organisationen unterstützen die Menschen vor Ort, doch ausgerechnet in diesem Jahr brechen den Kirchen die Einnahmen weg.

Von Tobias Käufer

Auf den riesigen Platz vor der Basilika in Mexiko-Stadt strömen an diesen besonderen Tagen im Dezember gewöhnlich mehr als zehn Millionen Menschen. Das Fest zu Ehren der Jungfrau von Guadalupe gilt als das größte katholische Pilgerfest der Welt. Doch vor wenigen Tagen twitterte Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador zwei Bilder von einem verwaisten Areal. Es gäbe kein besseres Beispiel für das Verantwortungsbewusstsein des mexikanischen Volkes inmitten der Corona-Pandemie, so das Staatsoberhaupt.

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Brasilien Kirche Menschenrechte NGO

Ein Halleluja und Hilfe für Obdachlose in Rio

In Rio de Janeiro organisiert die katholische Kirche einen Freiluftgottesdienst und medizinische Hilfe für Obdachlose und setzt damit inmitten der Pandemie ein Zeichen der Nächstenliebe.

Medizinische Versorgung gehörte beim „Festival Halleluja“ dazu.

Von Tobias Käufer und Ramona Samuel

Der Schauplatz ist mit Bedacht gewählt: Die „Arcos“ im Stadtteil Lapa in Rio de Janeiro gelten als ein Treffpunkt für die Ärmsten der Armen. Die weißen Bögen des Aquädukts bieten bei Regen wie bei großer Hitze Schutz gegen die Witterung. Deswegen haben sich hier in einem Teil der Arcos Obdachlose ein behelfsmäßiges Zuhause eingerichtet.

Nicht nur sie sind gekommen an diesem Sonntag im Dezember, sondern mehr als 500 Menschen, die keinen festen Wohnsitz mehr haben. Die Obdachlosen sind in Zeiten der Corona-Pandemie besonders schutzlos. Wie und wo die Hygieneregeln einhalten, wenn es keinen Zugang zu sauberem Wasser, zu Seife oder zu kostenfreien Masken gibt?

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Chile Kirche Papst Franziskus

„Kardinäle und Bischöfe haben vertuscht“

Der Sonderermittler im Fall des chilenischen Bischofs Barros hat seine Arbeit aufgenommen. Missbrauchsopfer Juan Carlos Cruz erzählt im Interview, was er sich von Erzbischof Charles Scicluna erhofft.
Von Tobias Käufer für die KNA.

Mit einem drei Jahre alten Brief hat das chilenische Missbrauchsopfer Juan Carlos Cruz den Vatikan in Erklärungsnot gebracht. In dem Schreiben belastete Cruz Bischof Juan Barros schwer. Dieser habe in den 1980er Jahren etliche Fälle von sexuellem Missbrauch von Jungen durch seinen inzwischen vom Vatikan verurteilten Amtsbruder Fernando Karadima mit angesehen, ohne einzuschreiten. Das Schreiben soll den Vatikan drei Wochen vor der Amtseinführung von Barros als Bischof von Iquique erreicht haben. Der Fall überschattete auch den jüngsten Besuch von Papst Franziskus in Chile. Im Interview äußerte sich Cruz zur Papstreise und seine Erwartungen an den päpstlichen Sonderermittler.

Frage: Herr Cruz, wie haben Sie die Papstreise im Januar nach Chile aus ihrer Perspektive erlebt?

Cruz: Es war aus meiner Sicht eine schmerzhafte Reise, denn sie hat all die Wunden und Erinnerungen wieder aufgerissen. Auf der anderen Seite war es gut, dass die Welt gesehen hat, wie die Spitze der chilenischen Kirche versucht hat, das Thema klein zu halten und dass jetzt endlich etwas passiert.

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Chile Kirche Papst Franziskus Politik

Franziskus macht sich angreifbar

Die Reise nach Chile und Peru war für das Kirchenoberhaupt der erste Rückschlag in seinem fast fünfjährigen Pontifikat. Und sie birgt ein Risiko mit Langzeitwirkung, meint Tobias Käufer.

Kommentar für die Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten.

Rio de Janeiro – Die achttägige Reise von Papst Franziskus nach Chile und Peru ist eine Zäsur in seinem fast fünfjährigen Pontifikat. Denn erstmals bekam Franziskus auf seinem Heimatkontinent Gegenwind zu spüren. Die Chile-Reise litt nicht nur unter dem geringen Zuspruch in viel zu groß dimensionierten Arealen. Der Papst hat den Missbrauchsskandal um Bischof Juan Barros, dem Opfer vorwerfen, er habe einen straffällig gewordenen katholischen Geistlichen gedeckt, als „Verleumdung“ bezeichnet. Der bislang chilenische Fall bekommt so eine weltweite Tragweite und Franziskus hat sich angreifbar gemacht. Ausgerechnet im Heimatland des Papstes, in Argentinien, dreht sich zudem der Wind. Mit bis zur einer Millionen Pilger aus dem Nachbarland hatte man gerechnet. Es kamen nicht einmal ansatzweise so viele.

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Chile Kirche Lateinamerika Menschenrechte Papst Franziskus

Franziskus tut sich in Lateinamerika schwer

Iquique. Die vergleichsweise schwachen Besucherzahlen in Chile bei den Gottesdiensten sorgen für Spott in der argentinischen Heimat des Papstes. Hinzu kommt der Streit um einen Bischof.

Von Tobias Käufer für die Rheinische Post.

Die vorerst letzte Enttäuschung wartete in Iquique. Mit viel Engagement hatten die Organisatoren den Besuch von Papst Franziskus in der nordchilenischen Stadt vorbereitet. Doch das riesige Areal am Strand Lobito wies große Lücken auf. Chef-Organisator Javier Peralta musste kleinlaut einräumen: „Der Zuschauerzustrom ist geringer als erwartet.“ Schuld daran sei das Fernbleiben ausländischer Pilger, erklärte Peralta gestern Morgen. Die vergleichsweise schwachen Besucherzahlen, nicht nur bei den Gottesdiensten, sondern auch am Straßenrand, sorgen inzwischen für Spott in der argentinischen Heimat des Papstes.

Die argentinische Zeitung „Clarin“ zieht ein ernüchterndes Fazit der Ankunft des Papstes: „Wenig Enthusiasmus mit dem Besuch des Papstes und weniger Argentinier als erwartet“, schreibt das Blatt. Die Zeitung „La Nación“ schreibt: „Die Argentinier, zwischen der Euphorie der Freiwilligen und dem Desinteresse der Touristen. Tausende haben die Bergkette überquert, um Franziskus zu sehen, und stehen inmitten von Reisenden, die lieber shoppen gehen wollen.“ Obendrein muss sich Franziskus auch noch von einer Moderatorin des argentinischen Trash-TV verspotten lassen. Fernseh-Diva Moria Casán (71) erklärte, selbst zu den Wallfahrtsorten in Argentinien würden mehr Pilger kommen. Seit fünf Jahren ist der Argentinier Jorge Bergoglio als Papst Franziskus Kirchenoberhaupt.

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Brasilien Kirche

Die Wut der Frauen auf Brasiliens Radikal-Christen

In Brasilien soll ein Verbot von Abtreibungen eingeführt werden. Auch drei enge Ausnahmen sollen verschwinden. Die Gesetzesinitiative ist Folge einer Umwälzung, vor der nicht mal Karneval sicher ist.

Von Tobias Käufer, Bogota, für die Welt.

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Brasilien Kirche

Das Kirchen-Imperium, das den Papst entmachtet

Nicht nur im größten Land Lateinamerikas, auch im Rest der Neuen Welt verschieben sich derzeit in einem atemberaubenden Tempo die Machtverhältnisse. Von Tobias Käufer für die Tageszeitung „Die Welt“.

Das Kirchen-Imperium, das den Papst entmachtet

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Chile Kirche

Vergewaltigte Nonne wird Mutter und verklagt Erzbistum

Eine Nonne wird im Kloster vergewaltigt, neun Monate später bringt sie ein Kind auf die Welt. Nun klagt sie. Die junge Frau aus Chile macht auch ihren ehemaligen Mitschwestern einen schweren Vorwurf. Von Tobias Käufer für die Tageszeitung „Die Welt“.

Vergewaltigte Nonne wird Mutter und verklagt Erzbistum

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Kirche Kuba USA

Der Bote des Papstes auf Kuba tritt ab

Havannas Kardinal Jaime Ortega gibt die Leitung seines Erzbistums aus Altersgründen ab. Papst Franziskus nahm den Amtsverzicht des 79-Jährigen am Dienstag an. Damit geht einer der einflussreichsten Kirchenführer Lateinamerikas von der Kommandobrücke. In den vergangenen Jahren gehörte Ortega zu den wichtigsten Vermittlern auf Kuba, aber auch zwischen den USA und seiner Heimatinsel. Von Tobias Käufer für die Katholische Nachrichtenagentur (KNA).

Der Bote des Papstes auf Kuba tritt ab