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Lateinamerika Politik Venezuela

Lateinamerika – Putins sichere Bank

Nach dem Überfall auf die Ukraine ist Wladimir Putin nicht so isoliert, wie es erscheinen mag. In Lateinamerika wird Russland anders wahrgenommen – aus historischen Gründen.

Erschienen bei ZDF Heute Online

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Menschenrechte Politik Venezuela

Venezuela: Trauer um ertrunkene Bootflüchtlinge

Ein verheerendes Bootsunglück wirft ein Schlaglicht auf die größte Flüchtlingskrise in Lateinamerika in diesem Jahrhundert. Tausende Venezolaner nahmen Abschied von den Opfern der Katastrophe.

Von Tobias Käufer

Zum Schweigemarsch für die ertrunkenen Flüchtlinge sind Tausende Menschen gekommen. Sie haben Kerzen angezündet, um an die Opfer zu erinnern, die vor wenigen Tagen bei einem Bootsunglück auf offenem Meer zwischen Venezuela und Trinidad und Tobago ertrunken sind. Es sind viele Kerzen in der Nacht. Einige der Toten sollen als freie Mitarbeiter bei Projekten der kirchlichen Hilfswerke Caritas und Adveniat gearbeitet haben. Deswegen ist das Entsetzen bei der katholischen Kirche umso größer. Die Caritas in der Diözese Carupano hat die öffentliche Trauerfeier ausgerichtet.

Den kompletten Bericht hier lesen.

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Kolumne Politik Venezuela

Die Linke und ihre Liebe zum Massenmörder Maduro

Von Tobias Käufer

Die Linken-Fraktion macht sich für Nicolás Maduro stark – einen Mann, der in Venezuela seine Gegner ermorden lässt und Millionen Menschen in die Flucht treibt. Unser Autor, der das Elend in Lateinamerika kennt, ist entsetzt und wütend.

Liebe Frau Heike Hänsel,
Lieber Herr Andrej Hunko,

ich weiß nicht, ob Sie wie der Autor dieser Zeilen schon einmal am offenen Sarg eines mit Kopfschüssen hingerichteten Studenten in Venezuela gestanden haben. Ich weiß nicht, ob Sie in den letzten Jahren einmal über die Straßen der lateinamerikanische Hauptstädte Bogota, Lima oder Quito gegangen sind und die vielen Tausend gestrandeten venezolanischen Flüchtlingsfamilien gesehen haben, die dort bettelnd ums Überleben kämpfen müssen. Den ganzen Kommentar hier lesen.

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Kolumbien Menschenrechte Politik Venezuela

Exodus mit Explosionsgefahr

Die venezolanische Flüchtlingskrise belastet die Beziehungen zum Nachbarland Kolumbien.

Von Tobias Käufer, Bogota, für die Badische Zeitung.

Die katastrophale Versorgungs- und Sicherheitslage in Venezuela treibt täglich Tausende Menschen über die Grenze ins Nachbarland Kolumbien. Offiziell leben dort derzeit 550 000 Venezolaner. Doch die Dunkelziffer ist hoch. Es kommt zu Konflikten mit der einheimischen Bevölkerung.

Schon die Botschaften unterscheiden sich dies- und jenseits der legendären Grenzbrücke Simon Bolívar im kolumbianischen Grenzstädtchen Cucuta. Auf venezolanischer Seite ermahnt ein Plakat zur Disziplinierung: Hier wird nicht schlecht über den 2013 verstorbenen Revolutionsführer Hugo Chavez geredet, steht dort zu lesen. Auf kolumbianischer Seite heißt es: „Willkommen venezolanische Brüder und Schwestern.“

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Politik Venezuela

Der Anti-Chávez, der Venezuela retten soll

Lorenzo Mendoza, einer der erfolgreichsten Unternehmer des Landes, soll nach Wunsch seiner Anhänger bei der Präsidentenwahl im April als Oppositionskandidat antreten. Doch der 52-Jährige hat viel zu verlieren.
Von Tobias Käufer, Bogota, für die „Welt“.

Die Stimmung ist euphorisch im Stadion von Valencia, der drittgrößten Stadt Venezuelas. Die Begeisterung der Zuschauer gilt jedoch nicht der lokalen Baseball-Mannschaft, sondern einem Ehrengast. „Präsident! Präsident!“, rufen die Fans in Sprechchören und meinen Lorenzo Mendoza, Chef des Lebensmittelkonzerns Polar und Sponsor der Baseball-Liga. Sie wünschen sich den 52-Jährigen als Kandidaten bei der Wahl des neuen Staatschefs am 22. April, als Herausforderer von Amtsinhaber Nicolás Maduro, als Gegenpol zum herrschenden Sozialismus à la Hugo Chávez.

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Politik Venezuela Wirtschaft

Der „Soldat des Volkes“ und seine unmögliche Mission

Venezuelas Wohlergehen hängt am Erdölriesen PDVSA. Doch der Staatskonzern ist in Schieflage, weil er von Eliten ausgenommen wurde und der Ölpreis abstürzte. Präsident Maduro kündigt eine neue Revolution an.

Von Tobias Käufer, Bogota, für die „Welt“.

Nun soll also ein General den maroden Staatskonzern Petróleos de Venezuela (PDVSA) auf Vordermann bringen. Das venezolanische Erdölunternehmen, das einst sprudelnde Gewinne erwirtschaftete, ist zum Problemfall des südamerikanischen Landes geworden. Den Auftrag zum Aufräumen erteilte Venezuelas sozialistischer Präsident Nicolas Maduro höchstpersönlich. Die Präsenz des venezolanischen Militärs auf allen Ebenen in Politik, Sicherheitsapparat und Wirtschaft erreicht mit der Berufung von Generalmajor Manuel Quevedo zum neuen PDVSA-Chef eine neue Dimension. Seit Ende der lateinamerikanischen Militärdiktaturen wird kein Land Südamerikas so von Generälen dominiert wie Venezuela.

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Korruption Kriminalität Menschenrechte Politik Venezuela Wirtschaft

Leben in Zeiten der Hyperinflation

Die Versorgungskrise hat Venezuela fest im Griff. Es gibt fast nichts mehr zu kaufen, nur der Schwarzmarkt blüht. Eine Reise durch ein Land, in dem man 48 Jahre für ein Smartphone arbeiten muss.

Von Tobias Käufer, Bogota, für die „Welt“.

Ein paar Meter vor der Grenzbrücke Simon Bolivar werden die dicken Geldbündel aus dem Rucksack geholt. In abgezählten Paketen wechseln 1000- und 5000-Bolivar-Scheine den Besitzer. Für umgerechnet zehn Euro in kolumbianischen Peso gibt es hier fast 200.000 venezolanische Bolivar, ein bisschen mehr als der monatliche Mindestlohn. Zwei der dicken Bündel verschwinden links und rechts in der Hosentasche, der Rest wird im Rucksack versteckt.

Es ist Sonntagmorgen kurz nach sieben Uhr. Schon jetzt drängeln sich Hunderte Venezolaner auf der Brücke, sie alle wollen den letzten entscheiden Schritt in Richtung Kolumbien tun. In der Gegenrichtung ist es dagegen still. Der freundliche Grenzbeamte erschrickt fast ein wenig, als unsere Gruppe deutscher Touristen über Cucuta nach San Cristobal einreisen will. In dem kleinen Raum arbeitet sonst niemand mehr, die anderen sechs Stühle sind frei.

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Politik Venezuela

Venezuelas Opposition: Kopf- und planlos

Mitten in der schweren innenpolitischen Krise Venezuelas zeigt sich die Opposition tief gespalten. Nach den Regionalwahlen steht das Bündnis „Tisch der Einheit“ vor dem Aus.

Von Tobias Käufer, Bogota, für heute.de

Knapp zwei Wochen nach den Regionalwahlen droht das bürgerlich-konservative Oppositionsbündnis „Tisch der Einheit“ (MUD) zu zerbrechen. Anlass ist der interne Streit der Opposition über die Vereidigung von vier der fünf gewählten oppositionellen Gouverneure vor der verfassungsgebenden Versammlung (ANC).

Protestgraffiti in Caracas: Nein zum Hunger – Narcodiktatur raus. Foto: Tobias Käufer

Bislang hat das Bündnis die ANC nicht anerkannt, die Venezuelas sozialistischer Präsident Nicolas Maduro vor wenigen Monaten neu wählen ließ und damit das Parlament entmachtete, in dem die Opposition seit den Parlamentswahlen Ende 2015 eine klare Mehrheit besaß. Auch international ist die ANC hoch umstritten, zahlreiche lateinamerikanische Länder erkennen den Verfassungskonvent nicht an.

Am Donnerstag wurde verkündet, dass Julio Borges, der Präsident der entmachteten Nationalversammlung, sowie die von der NGO „Foro Penal“ als politische Gefangene geführten Oppositionellen den Sacharow-Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments erhalten werden. Venezuelas Sozialisten reagierten darauf mit Spott. Das Europaparlament habe dem Faschismus zugelächelt, sagte die ANC-Vorsitzende und Ex-Außenministerin Delcy Rodriguez. Die Preisverleihung trifft die Opposition in einer schweren Stunde.

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Politik Venezuela

Venezuelas Opposition erhält Preis – und zerlegt sich selbst

Das EU-Parlament verleiht den Sacharow-Preis an Venezuelas Oppositionelle, um sie zu stärken. Denn die Gruppe zerfällt, weil Präsident Maduro die Mitglieder gekonnt gegeneinander ausspielt. Doch zwei Männer kämpfen noch.

Von Tobias Käufer, Bogota, für die Tageszeitung „Die Welt“.

Die Tränengasgranaten der Polizei schlugen auf dem Platz ein, dem Gouverneur Juan Pablo Guanipa blieb nur noch die Flucht. Gemeinsam mit einigen Getreuen lief der vor ein paar Tagen gewählte Vertreter der Oppositionshochburg Zulia so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone. Kurz zuvor hatten sich die Anhänger der Opposition in der Provinzhauptstadt Maracaibo versammelt, um ihrem Gouverneur den Rücken zu stärken. Guanipa war der einzige von insgesamt fünf Gouverneuren der Opposition, der sich nicht von der umstrittenen verfassungsgebenden Versammlung vereidigen ließ, obwohl es Venezuelas Präsident Nicolás Maduro so gefordert hatte.

Am Donnerstag entschied das EU-Parlament, dass in diesem Jahr die demokratische Opposition in Venezuela mit dem Sacharow-Preis für geistige Freiheit ausgezeichnet werde. Nach Angaben des Forums befinden sich derzeit 400 politische Häftlinge in den Gefängnissen des südamerikanischen Landes. Einige von ihnen erheben schwere Foltervorwürfe gegen das Regime in Caracas. Eine Auszeichnung, die die venezolanische Opposition wohl im schwierigsten Moment seit Jahren erreicht. Denn das Oppositionsbündnis „Tisch der Einheit“ (MUD) steht vor dem Zusammenbruch.

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Politik Venezuela

Venezuelas Opposition erhält Preis – und zerlegt sich selbst

Das EU-Parlament verleiht den Sacharow-Preis an Venezuelas Oppositionelle, um sie zu stärken. Denn die Gruppe zerfällt, weil Präsident Maduro die Mitglieder gekonnt gegeneinander ausspielt. Doch zwei Männer kämpfen noch.

Von Tobias Käufer, Bogota, für die „Welt“.

ie Tränengasgranaten der Polizei schlugen auf dem Platz ein, dem Gouverneur Juan Pablo Guanipa blieb nur noch die Flucht. Gemeinsam mit einigen Getreuen lief der vor ein paar Tagen gewählte Vertreter der Oppositionshochburg Zulia so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone. Kurz zuvor hatten sich die Anhänger der Opposition in der Provinzhauptstadt Maracaibo versammelt, um ihrem Gouverneur den Rücken zu stärken. Guanipa war der einzige von insgesamt fünf Gouverneuren der Opposition, der sich nicht von der umstrittenen verfassungsgebenden Versammlung vereidigen ließ, obwohl es Venezuelas Präsident Nicolás Maduro so gefordert hatte.

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