Kategorien
Kirche Lateinamerika Menschenrechte

Lateinamerikas doppelte Katastrophe

Die Pandemie hat die Länder Lateinamerikas hart getroffen, dann kamen auch noch verheerende Wirbelstürme hinzu. Christliche Organisationen unterstützen die Menschen vor Ort, doch ausgerechnet in diesem Jahr brechen den Kirchen die Einnahmen weg.

Von Tobias Käufer

Auf den riesigen Platz vor der Basilika in Mexiko-Stadt strömen an diesen besonderen Tagen im Dezember gewöhnlich mehr als zehn Millionen Menschen. Das Fest zu Ehren der Jungfrau von Guadalupe gilt als das größte katholische Pilgerfest der Welt. Doch vor wenigen Tagen twitterte Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador zwei Bilder von einem verwaisten Areal. Es gäbe kein besseres Beispiel für das Verantwortungsbewusstsein des mexikanischen Volkes inmitten der Corona-Pandemie, so das Staatsoberhaupt.

Den ganzen Beitrag hier lesen.

Kategorien
Brasilien Kirche Menschenrechte NGO

Ein Halleluja und Hilfe für Obdachlose in Rio

In Rio de Janeiro organisiert die katholische Kirche einen Freiluftgottesdienst und medizinische Hilfe für Obdachlose und setzt damit inmitten der Pandemie ein Zeichen der Nächstenliebe.

Medizinische Versorgung gehörte beim „Festival Halleluja“ dazu.

Von Tobias Käufer und Ramona Samuel

Der Schauplatz ist mit Bedacht gewählt: Die „Arcos“ im Stadtteil Lapa in Rio de Janeiro gelten als ein Treffpunkt für die Ärmsten der Armen. Die weißen Bögen des Aquädukts bieten bei Regen wie bei großer Hitze Schutz gegen die Witterung. Deswegen haben sich hier in einem Teil der Arcos Obdachlose ein behelfsmäßiges Zuhause eingerichtet.

Nicht nur sie sind gekommen an diesem Sonntag im Dezember, sondern mehr als 500 Menschen, die keinen festen Wohnsitz mehr haben. Die Obdachlosen sind in Zeiten der Corona-Pandemie besonders schutzlos. Wie und wo die Hygieneregeln einhalten, wenn es keinen Zugang zu sauberem Wasser, zu Seife oder zu kostenfreien Masken gibt?

Den ganzen Beitrag können Sie hier lesen.

Kategorien
Menschenrechte Politik Venezuela

Venezuela: Trauer um ertrunkene Bootflüchtlinge

Ein verheerendes Bootsunglück wirft ein Schlaglicht auf die größte Flüchtlingskrise in Lateinamerika in diesem Jahrhundert. Tausende Venezolaner nahmen Abschied von den Opfern der Katastrophe.

Von Tobias Käufer

Zum Schweigemarsch für die ertrunkenen Flüchtlinge sind Tausende Menschen gekommen. Sie haben Kerzen angezündet, um an die Opfer zu erinnern, die vor wenigen Tagen bei einem Bootsunglück auf offenem Meer zwischen Venezuela und Trinidad und Tobago ertrunken sind. Es sind viele Kerzen in der Nacht. Einige der Toten sollen als freie Mitarbeiter bei Projekten der kirchlichen Hilfswerke Caritas und Adveniat gearbeitet haben. Deswegen ist das Entsetzen bei der katholischen Kirche umso größer. Die Caritas in der Diözese Carupano hat die öffentliche Trauerfeier ausgerichtet.

Den kompletten Bericht hier lesen.

Kategorien
Kolumbien Menschenrechte Politik

Kolumbien: Katastrophales Jahr für die Menschenrechte

Trotz der Pandemie häufen sich in Kolumbien Morde an Menschenrechtlern und neue Massaker sorgen für Angst und Schrecken. Die Regierung bekommt die Gewalt nicht in den Griff – oder will es vielleicht gar nicht?

Von Tobias Käufer (KNA)

Die Zahlen sind verheerend: Elizabeth Betancurt Garcia ist das vorerst letzte Opfer, das die Menschenrechtsorganisation Indepaz in Kolumbien in ihrer Mordstatistik des Jahres 2020 führt. Die Kommunalpolitikerin trägt die Nummer 292 – so viele Menschenrechtsverteidiger wurden seit Jahresbeginn in dem südamerikanischen Land umgebracht. Betancurt wurde am 11. November in der Provinz Antioquia erschossen und gehörte einem kommunalen Frauen-Netzwerk an. Den kompletten Beitrag hier lesen.

Kategorien
Brasilien Menschenrechte Politik

Tod im Supermarkt – Proteste gegen Rassismus in Brasilien

In Brasilien haben weiße Sicherheitskräfte eines Supermarkts einen Schwarzen totgeprügelt. Der Fall sorgt für Protest in zahlreichen Städten des Landes und löst eine Debatte über strukturellen Rassismus aus.

Proteste gegen Carrefour in einem Einkaufszentrum in Rio de Janeiro. Foto: Tobias Käufer

Von Tobias Käufer

Diese per Überwachungskamera festgehaltenen Sekunden sind nur schwer zu ertragen: Zwei weiße Sicherheitskräfte schlagen im Kaufhaus Carrefour in Porto Alegre auf den am Boden liegenden Afrobrasilianer João Alberto Silveira Freitas (40) ein. Vier Minuten blieb er offenbar ohne Atemluft. Seine Schreie – aus Schmerz und Angst – sind deutlich zu hören. Um ihn herum Dutzende entsetzte Passanten, die die Szene filmen, während João Alberto schwer verletzt um sein Leben ringt. Der vierfache Vater, der im Dezember erneut heiraten wollte, überlebte diese tödliche Auseinandersetzung nicht. Freunde des Opfers forderten laut „O Globo“ Ermittlungen gegen den Supermarkt. Es sei nicht der erste rassistisch motivierte Vorfall gewesen. Den ganzen Beitrag hier lesen.

Kategorien
Brasilien Menschenrechte Politik

Brasilien: „Schwarze Frauen sind eine Gefahr für die Macht“

Mehr als zwei Jahre nach der weltweit mit Bestürzung aufgenommenen Ermordung der afrobrasilianischen Kommunalpolitikerin Marielle Franco erhält in Rio de Janeiro erneut eine Menschenrechtsverteidigerin massive Morddrohungen. Blickpunkt Lateinamerika hat mit der linksgerichteten Abgeordneten Taliria Petrone (PSOL) gesprochen.

PSOL-Politikerin Taliria Petrone wird in Brasilien bedroht. Foto: Tobias Käufer

Von Tobias Käufer & Ramona Samuel

Blickpunkt Lateinamerika: Frau Petrone, können Sie die Drohungen, die Sie erhalten konkret beschreiben?

Petrone: Seit Beginn meines öffentlichen Lebens als Stadträtin gibt es eine Serie politischer Gewalt. Einiges hat sich in Form von Drohungen widergespiegelt, anderes war mehr Ausdruck von Hass. Die Angriffe stammen ganz offensichtlich aus extremistischen Gruppen wie dem White-Supreme-Lager, so wie jene, die vor anderthalb Jahren aus dem „Deep Web“ kamen. Die Polizei hat mich informiert, dass sie Informationen über geplante Mordanschläge gegen mich hat. Das bedeutet, dass sich das Risiko vergrößert hat. Das ist eine sehr ernste Sache.

Das ganze Interview hier lesen.

Kategorien
Kolumbien Menschenrechte Politik Venezuela

Exodus mit Explosionsgefahr

Die venezolanische Flüchtlingskrise belastet die Beziehungen zum Nachbarland Kolumbien.

Von Tobias Käufer, Bogota, für die Badische Zeitung.

Die katastrophale Versorgungs- und Sicherheitslage in Venezuela treibt täglich Tausende Menschen über die Grenze ins Nachbarland Kolumbien. Offiziell leben dort derzeit 550 000 Venezolaner. Doch die Dunkelziffer ist hoch. Es kommt zu Konflikten mit der einheimischen Bevölkerung.

Schon die Botschaften unterscheiden sich dies- und jenseits der legendären Grenzbrücke Simon Bolívar im kolumbianischen Grenzstädtchen Cucuta. Auf venezolanischer Seite ermahnt ein Plakat zur Disziplinierung: Hier wird nicht schlecht über den 2013 verstorbenen Revolutionsführer Hugo Chavez geredet, steht dort zu lesen. Auf kolumbianischer Seite heißt es: „Willkommen venezolanische Brüder und Schwestern.“

Hier klicken, um den ganzen Beitrag zu lesen.

Kategorien
Menschenrechte Peru Wirtschaft

Perus Ureinwohner warten auf Hilfe

Viele Menschen vom Volk der Nahua leiden unter Vergiftungen mit Quecksilber. Forscher vermuten den illegalen Goldabbau als Ursache.

Von Tobias Käufer, Bogota, für die „Badische Zeitung“.

Perus Amazonas-Ureinwohner leiden unter einer seltsamen Krankheit. Die Regierung hielt einen Bericht dazu unter Verschluss, der nun an die Öffentlichkeit geraten ist. Demnach haben sich die Indianer mit Quecksilber vergiftet. Woher die Vergiftungen rühren, ist noch unbekannt. Biologen gehen davon aus, dass der illegale Goldabbau im Tropenwald die Ursache sein könnte – auch wenn die Minen Hunderte Kilometer weit entfernt sind.

Das geheime Papier trägt einen eher unauffälligen Namen: „Analyse der gesundheitlichen Situation des Volkes der Nahua von Santa Rosa de Serjali“. Verfasst haben es Experten des peruanischen Gesundheitsministeriums, Gegenstand der Untersuchung war die gesundheitliche Verfassung der Nahua-Indigenen in ihrem Lebensraum im Südosten des südamerikanischen Landes. Es geht um seltsame Vergiftungsfälle, die niemand erklären kann.

Hier klicken, um den ganzen Beitrag zu lesen.

Kategorien
Chile Kirche Lateinamerika Menschenrechte Papst Franziskus

Franziskus tut sich in Lateinamerika schwer

Iquique. Die vergleichsweise schwachen Besucherzahlen in Chile bei den Gottesdiensten sorgen für Spott in der argentinischen Heimat des Papstes. Hinzu kommt der Streit um einen Bischof.

Von Tobias Käufer für die Rheinische Post.

Die vorerst letzte Enttäuschung wartete in Iquique. Mit viel Engagement hatten die Organisatoren den Besuch von Papst Franziskus in der nordchilenischen Stadt vorbereitet. Doch das riesige Areal am Strand Lobito wies große Lücken auf. Chef-Organisator Javier Peralta musste kleinlaut einräumen: „Der Zuschauerzustrom ist geringer als erwartet.“ Schuld daran sei das Fernbleiben ausländischer Pilger, erklärte Peralta gestern Morgen. Die vergleichsweise schwachen Besucherzahlen, nicht nur bei den Gottesdiensten, sondern auch am Straßenrand, sorgen inzwischen für Spott in der argentinischen Heimat des Papstes.

Die argentinische Zeitung „Clarin“ zieht ein ernüchterndes Fazit der Ankunft des Papstes: „Wenig Enthusiasmus mit dem Besuch des Papstes und weniger Argentinier als erwartet“, schreibt das Blatt. Die Zeitung „La Nación“ schreibt: „Die Argentinier, zwischen der Euphorie der Freiwilligen und dem Desinteresse der Touristen. Tausende haben die Bergkette überquert, um Franziskus zu sehen, und stehen inmitten von Reisenden, die lieber shoppen gehen wollen.“ Obendrein muss sich Franziskus auch noch von einer Moderatorin des argentinischen Trash-TV verspotten lassen. Fernseh-Diva Moria Casán (71) erklärte, selbst zu den Wallfahrtsorten in Argentinien würden mehr Pilger kommen. Seit fünf Jahren ist der Argentinier Jorge Bergoglio als Papst Franziskus Kirchenoberhaupt.

Hier klicken, um den ganzen Beitrag zu lesen.

Kategorien
Korruption Kriminalität Menschenrechte Politik Venezuela Wirtschaft

Leben in Zeiten der Hyperinflation

Die Versorgungskrise hat Venezuela fest im Griff. Es gibt fast nichts mehr zu kaufen, nur der Schwarzmarkt blüht. Eine Reise durch ein Land, in dem man 48 Jahre für ein Smartphone arbeiten muss.

Von Tobias Käufer, Bogota, für die „Welt“.

Ein paar Meter vor der Grenzbrücke Simon Bolivar werden die dicken Geldbündel aus dem Rucksack geholt. In abgezählten Paketen wechseln 1000- und 5000-Bolivar-Scheine den Besitzer. Für umgerechnet zehn Euro in kolumbianischen Peso gibt es hier fast 200.000 venezolanische Bolivar, ein bisschen mehr als der monatliche Mindestlohn. Zwei der dicken Bündel verschwinden links und rechts in der Hosentasche, der Rest wird im Rucksack versteckt.

Es ist Sonntagmorgen kurz nach sieben Uhr. Schon jetzt drängeln sich Hunderte Venezolaner auf der Brücke, sie alle wollen den letzten entscheiden Schritt in Richtung Kolumbien tun. In der Gegenrichtung ist es dagegen still. Der freundliche Grenzbeamte erschrickt fast ein wenig, als unsere Gruppe deutscher Touristen über Cucuta nach San Cristobal einreisen will. In dem kleinen Raum arbeitet sonst niemand mehr, die anderen sechs Stühle sind frei.

Hier klicken um den ganzen Beitrag zu lesen.