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Brasilien Kirche Menschenrechte NGO

Ein Halleluja und Hilfe für Obdachlose in Rio

In Rio de Janeiro organisiert die katholische Kirche einen Freiluftgottesdienst und medizinische Hilfe für Obdachlose und setzt damit inmitten der Pandemie ein Zeichen der Nächstenliebe.

Medizinische Versorgung gehörte beim „Festival Halleluja“ dazu.

Von Tobias Käufer und Ramona Samuel

Der Schauplatz ist mit Bedacht gewählt: Die „Arcos“ im Stadtteil Lapa in Rio de Janeiro gelten als ein Treffpunkt für die Ärmsten der Armen. Die weißen Bögen des Aquädukts bieten bei Regen wie bei großer Hitze Schutz gegen die Witterung. Deswegen haben sich hier in einem Teil der Arcos Obdachlose ein behelfsmäßiges Zuhause eingerichtet.

Nicht nur sie sind gekommen an diesem Sonntag im Dezember, sondern mehr als 500 Menschen, die keinen festen Wohnsitz mehr haben. Die Obdachlosen sind in Zeiten der Corona-Pandemie besonders schutzlos. Wie und wo die Hygieneregeln einhalten, wenn es keinen Zugang zu sauberem Wasser, zu Seife oder zu kostenfreien Masken gibt?

Den ganzen Beitrag können Sie hier lesen.

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Menschenrechte Politik Venezuela

Venezuela: Trauer um ertrunkene Bootflüchtlinge

Ein verheerendes Bootsunglück wirft ein Schlaglicht auf die größte Flüchtlingskrise in Lateinamerika in diesem Jahrhundert. Tausende Venezolaner nahmen Abschied von den Opfern der Katastrophe.

Von Tobias Käufer

Zum Schweigemarsch für die ertrunkenen Flüchtlinge sind Tausende Menschen gekommen. Sie haben Kerzen angezündet, um an die Opfer zu erinnern, die vor wenigen Tagen bei einem Bootsunglück auf offenem Meer zwischen Venezuela und Trinidad und Tobago ertrunken sind. Es sind viele Kerzen in der Nacht. Einige der Toten sollen als freie Mitarbeiter bei Projekten der kirchlichen Hilfswerke Caritas und Adveniat gearbeitet haben. Deswegen ist das Entsetzen bei der katholischen Kirche umso größer. Die Caritas in der Diözese Carupano hat die öffentliche Trauerfeier ausgerichtet.

Den kompletten Bericht hier lesen.

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Kolumbien Menschenrechte Politik

Kolumbien: Katastrophales Jahr für die Menschenrechte

Trotz der Pandemie häufen sich in Kolumbien Morde an Menschenrechtlern und neue Massaker sorgen für Angst und Schrecken. Die Regierung bekommt die Gewalt nicht in den Griff – oder will es vielleicht gar nicht?

Von Tobias Käufer (KNA)

Die Zahlen sind verheerend: Elizabeth Betancurt Garcia ist das vorerst letzte Opfer, das die Menschenrechtsorganisation Indepaz in Kolumbien in ihrer Mordstatistik des Jahres 2020 führt. Die Kommunalpolitikerin trägt die Nummer 292 – so viele Menschenrechtsverteidiger wurden seit Jahresbeginn in dem südamerikanischen Land umgebracht. Betancurt wurde am 11. November in der Provinz Antioquia erschossen und gehörte einem kommunalen Frauen-Netzwerk an. Den kompletten Beitrag hier lesen.

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Kuba Kultur Politik

Tania Bruguera: „Der Staat macht uns zu Anarchisten“

Die Documenta-Künstlerin Tania Bruguera steht in Kuba unter Hausarrest. Sie demonstrierte gegen Maßnahmen zur Kontrolle der Kultur. Jetzt will die Regierung sie zur Ausreise zwingen. Ein Gespräch über Zensur, Gewalt und das Schweigen der internationalen Kunstszene.

Von Tobias Käufer

Seit dem 6. Dezember 2020 steht Tania Bruguera unter Hausarrest, seit Jahren aber wird sie von der kubanischen Regierung tyrannisiert und verfolgt, sie wurde überwacht und immer wieder verhört. Jetzt aber hat sich ihre die Situation dramatisch verändert. Sie ist nicht mehr allein mit ihrem künstlerischen Protest. Kubas alternative Kulturszene wehrt sich gegen das kommunistische Regime. Junge Künstlerinnen und Künstler trauen sich auf die Straße, haben die Angst verloren, sich öffentlich zu äußern. Grund dafür ist das Dekret 349, das sie gezielt ausschließt von Förderungen und Auftrittsmöglichkeiten – wer nicht auf Regierungslinie liegt, hat kaum eine Chance, den Beruf auszuüben. Es verschafft allein dem Kulturministerium die Kontrolle darüber, wer öffentlich auftreten darf und wer nicht. Das Interview hier lesen.

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Kolumne Politik Venezuela

Die Linke und ihre Liebe zum Massenmörder Maduro

Von Tobias Käufer

Die Linken-Fraktion macht sich für Nicolás Maduro stark – einen Mann, der in Venezuela seine Gegner ermorden lässt und Millionen Menschen in die Flucht treibt. Unser Autor, der das Elend in Lateinamerika kennt, ist entsetzt und wütend.

Liebe Frau Heike Hänsel,
Lieber Herr Andrej Hunko,

ich weiß nicht, ob Sie wie der Autor dieser Zeilen schon einmal am offenen Sarg eines mit Kopfschüssen hingerichteten Studenten in Venezuela gestanden haben. Ich weiß nicht, ob Sie in den letzten Jahren einmal über die Straßen der lateinamerikanische Hauptstädte Bogota, Lima oder Quito gegangen sind und die vielen Tausend gestrandeten venezolanischen Flüchtlingsfamilien gesehen haben, die dort bettelnd ums Überleben kämpfen müssen. Den ganzen Kommentar hier lesen.

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Kuba Kultur Politik

Staatsfeinde mit Fahnen um die Hüften

Während der kubanische Staat die Kontrolle über sein Land verliert, kriminalisiert er seine Künstler. Nun wehren sich die Kreativen. Die Kultur des Cancelns hat auf der Karibrikinsel eine lange Tradition – und den Segen der Linken in aller Welt.

Von Tobias Käufer

Über das Vaterland macht man auf Kuba keine Witze und schon gar keine Kunst, die nicht offiziell genehmigt ist. Luis Manuel Otero Alcántara wagte es dennoch und fotografierte sich mit der kubanischen Flagge in verschiedenen Posen. Unter anderem beim Zähneputzen um seine Hüften gebunden. „Beleidigung!“, kommentierte das Parteiorgan „Granma“. Die offiziellen Hüter des guten Geschmacks und der anständigen Kunst griffen ebenfalls ein. Oteros Aktionskunst brachte ihm den Vorwurf der „Verunglimpfung von vaterländischen Symbolen und Sachbeschädigung“ ein. Hier weiterlesen

https://www.welt.de/kultur/plus221462428/Kuba-Staatsfeinde-mit-Fahnen-um-die-Hueften.html
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Kuba Politik

Auf Kuba liegt etwas Revolutionäres in der Luft

Von Tobias Käufer

Und wieder ein neuer Beifallssturm. Wie alle 15 Minuten. Die „Revolution des Applauses“, wie es ein User auf Twitter nennt, soll den rund 150 Künstlerinnen und Künstlern Mut machen in der dunklen Nacht von Havanna. Einen Tag nach der gewaltsamen Auflösung eines Hungerstreiks der zivilgesellschaftlichen „Bewegung San Isidro“ ist die noch ein bisschen dunkler als sonst. Die Lichter sind ausgegangen vor und rund um das Kulturministerium, dem Zentrum des Protests in dieser Nacht. Ein gezielt herbeigeführter Stromausfall, vermuten die Anwesenden. Hier weiterlesen.

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Argentinien Latin-Soccer

ZUM TOD VON DIEGO MARADONA: In den Händen Gottes

Bei der WM 1986 wurde er in Argentinien zum Heiligen. Er war einer, der es nach ganz oben schaffte. Nun muss die Fußball-Welt sich von einem ihrer größten Spieler verabschieden: Im Alter von nur 60 Jahren ist Diego Armando Maradona gestorben.

Fan-Verehrung für Diego Maradona und Lionel Messi. Foto: Tobias Käufer

VON TOBIAS KÄUFER, RIO DE JANEIRO

Es reichen die eigentlich wohl berühmtesten drei Minuten eines unvergessenen Fußballspiels, um Diego Maradona zu beschreiben. An jenem 22. Juni 1986 wurde nicht nur die Hand Gottes geboren, sondern auch das „Tor des Jahrhunderts“ erschaffen. Es waren die Minuten, in denen Maradona zur Legende wurde. Als er erst Englands Nationaltorhüter Peter Shilton mit einem irregulären Handtor überwand und drei Minuten später das wohl atemraubendste Solo des 20. Jahrhunderts zum 2:0 hinlegte. Hier weiterlesen

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Brasilien Menschenrechte Politik

Tod im Supermarkt – Proteste gegen Rassismus in Brasilien

In Brasilien haben weiße Sicherheitskräfte eines Supermarkts einen Schwarzen totgeprügelt. Der Fall sorgt für Protest in zahlreichen Städten des Landes und löst eine Debatte über strukturellen Rassismus aus.

Proteste gegen Carrefour in einem Einkaufszentrum in Rio de Janeiro. Foto: Tobias Käufer

Von Tobias Käufer

Diese per Überwachungskamera festgehaltenen Sekunden sind nur schwer zu ertragen: Zwei weiße Sicherheitskräfte schlagen im Kaufhaus Carrefour in Porto Alegre auf den am Boden liegenden Afrobrasilianer João Alberto Silveira Freitas (40) ein. Vier Minuten blieb er offenbar ohne Atemluft. Seine Schreie – aus Schmerz und Angst – sind deutlich zu hören. Um ihn herum Dutzende entsetzte Passanten, die die Szene filmen, während João Alberto schwer verletzt um sein Leben ringt. Der vierfache Vater, der im Dezember erneut heiraten wollte, überlebte diese tödliche Auseinandersetzung nicht. Freunde des Opfers forderten laut „O Globo“ Ermittlungen gegen den Supermarkt. Es sei nicht der erste rassistisch motivierte Vorfall gewesen. Den ganzen Beitrag hier lesen.

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Guatemala Honduras Kolumbien Naturkatastrophen Nicaragua

Mittelamerika: Verwüstung, Armut und Corona

Iota und Eta hinterlassen in Mittelamerika Verwüstung und eine politische Debatte. Guatemalas Präsident befürchtet neue Migrationsbewegungen. Nicaragua fordert Klima-Gerechtigkeit. Von Tobias Käufer

Schwere Zerstörungen auf Karibikinsel San Andres y Providencia. Foto: Presidencia

Die Zahlen drücken nur annähernd aus, was die Menschen in Mittelamerika derzeit durchmachen müssen: Erst wurden durch Sturm „Eta“ 200 Menschen getötet und 4,9 Millionen Menschen direkt oder indirekt von den katastrophalen Auswirkungen getroffen. Dann folgte „Iota“ mit Windgeschwindigkeiten von 250 Kilometern pro Stunde.

Corona-Gefahr in überfüllten Notunterkünften 

Er zerstörte unter anderem über 90 Prozent der Infrastruktur auf der kolumbianischen Karibikinsel San Andres y Providencia. Dann zog der Hurrikan weiter Richtung Mittelamerika. Dort sind auch Tage danach noch längst nicht alle Schäden beziffert, weil immer noch Gemeinden in Nicaragua und Honduras von der Außenwelt abgeschnitten sind. Hier weiterlesen.